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Politische Sprache: Politische Sprache umfasst Rhetorik, Vokabular und Kommunikationsstrategien, die von Politikern und Institutionen eingesetzt werden, um Ideen zu vermitteln, Meinungen zu bilden und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen. Sie umfasst oft Überzeugungstechniken, Framing und die strategische Verwendung von Wörtern oder Symbolen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Siehe auch Frame-Theorien, Frames, Persuasion, Rhetorik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Freeden über Politische Sprache – Lexikon der Argumente

Gaus I 14
Politische Sprache/Freeden: [Ideologiestudenten] haben festgestellt, wie sich neue Lesarten etablierter politischer Begriffe wie "natürliche Rechte" neben einem veränderten Verständnis dessen, was im menschlichen Sozialverhalten natürlich ist (wenn überhaupt!), verschoben haben. Dies mag zwar die Entstehung des Unvorhersehbaren ermöglichen, aber die Wertschätzung der historischen Entwicklung hat die Ideologiestudenten auch auf die diachronen Zwänge aufmerksam gemacht, denen Ideologien unterworfen sind, und einen gewissen ideologischen Wandel in erkennbare stabile Muster kanalisiert.
Begriffsgeschichte: Die Schule der Begriffsgeschichte (Koselleck, 1985(1); Richter, 1995(2)) war einflussreich bei der Identifizierung historischer Schlüsselperioden, in denen ein Kampf um die "richtigen" politischen und sozialen Begriffe stattfindet, und bei der Rekonstruktion der Bedeutung solcher Begriffe im Laufe der Zeit. Parallel dazu hat John Pocock (1972)(3) untersucht, wie sich politische Sprachen im Laufe der Zeit verändert haben. Kulturanthropologie: Kulturanthropologen haben ihrerseits den symbolischen und oft nonverbalen Charakter von Ideologien hervorgehoben und sie als ein Abbildungsinstrument dargestellt, das politischen Ereignissen integrierte Bedeutungsfelder auferlegt (Geertz, 1964)(4). Ideologien wurden nun als in Praktiken und kulturellen Symbolen sowie in mündlichen und schriftlichen Texten enthalten betrachtet, wodurch die disziplinären Grenzen erweitert wurden, aus denen analytische Methoden für ihre Untersuchung extrapoliert werden konnten.
Poststrukturalismus: Schließlich haben poststrukturalistische Philosophen die Ideologie als ein modernistisches Hilfsmittel betrachtet, das eine für die Erhaltung der sozialen Ordnung notwendige Erzählung bietet, die selbst oft als Fiktion oder soziales Imaginär betrachtet wird. >Ideologie/Freeden.

1. K Koselleck, R. 1985. Futures Past. Cambridge, MA: MIT Press.
2. Richter, M. 1995. A History of Political and Social Concepts. New York: Oxford University Press.
3. Pocock, J. G. A. 1972. Politics, Language and Time. London: Methuen.
4. Geertz, C. (1964) ‘Ideology as a cultural system’. In D. E. Apter, ed., Ideology and Discontent. New York: Free.

Freeden, M. 2004. „Ideology, Political Theory and Political Philosophy“. In: Gaus, Gerald F. 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Freeden, Michael

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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